Zwei Wölfe

Viele Indianer-Geschichten geben wunderbar die Natur des Menschen wieder.

Die, welche ich euch heute erzählen möchte, ist die Geschichte der zwei Wöfle, des weissen und des schwarzen Wolfes:
Eines Abends sass ein alter Indianer mit seinem Sohn am Lagerfeuer.
Es war dunkel geworden. Die Bäume um sie herum warfen schaurige Schatten und das Feuer knackte und knisterte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Indianer schaute nachdenklich in die Flammen und sagte zu seinem jungen Sohn: „Das Flammenlicht und die Dunkelheit, sind wie die zwei Wölfe, die in unseren Herzen wohnen.“
Fragend schaute ihn sein Sohn an.
Nach einer Zeit des Schweigens begann der Indianer seinem Sohn eine Geschichte zu erzählen.
Der eine, der schwarze Wolf, ist böse.
Er arbeitet mit Angst, Ärger, Sorgen, Schuld, Lügen, Unterdrückung, Vorurteile, Eifersucht, Neid, Gier, Überheblichkeit, Arroganz, Feindschaft und Hass.
Er ist rachsüchtig, aggressiv und grausam.

Der andere, der weisse Wolf, ist gut.
Er nutzt Zuneigung, Vertrauen, Aufrichtigkeit, Offenheit, Liebe, Wohlwollen, Güte, Verständnis, Mitgefühl, Freundschaft, Frieden, Rücksicht, Gelassenheit, Hoffnung, Grosszügigkeit, Dankbarkeit, Wahrheit und Freude.
Dieser Wolf ist liebevoll, sanft und mitfühlend.

In jedem von uns lebt ein weisser und ein schwarzer Wolf.
Zwischen beiden Wölfen findet ein immer währender Kampf statt.
Der Sohn schaute nachdenklich in die Flammen des lodernden Feuers. Er dachte über die Worte seines Vaters nach. Nach einer Weile frage er: Sag Vater, welcher der Wölfe gewinnt den Kampf?
Der Indianer sah ihn eindringlich an und antwortete:
Es gewinnt der Wolf, den du am häufigsten fütterst!

Was bedeutet diese Geschichte für uns?
Wir spüren alle negative und positive Gefühle.
Welchen Wolf fütterst du regelmässig?
Freude, Gelassenheit, Mitgefühl, Dankbarkeit?
Oder Selbstzweifel, Perfektionismus, Grübeleien, Selbstkritik und Neid?
Alle diese Gefühle sind in uns vorhanden.
Und sie können geschult und gefüttert, werden.
Die Umstände unseres Lebens liegen nicht immer in unserer Hand. Und es kann sehr schwierig sein, auf besonders schwierige Umstände mit den Gefühlen des weissen Wolfes zu antworten. Aber wir können den weissen Wolf füttern, in nähren und ihn schulen. Leider wird in unserer Gesellschaft oft der schwarze Wolf gefüttert. In den Nachrichten kommen mehr negative News als positive. Und auch wir schreien es mehr zum Fenster hinaus, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen, als wenn wir uns einfach darüber freuen, dass wir diesen Morgen wieder ohne Schmerzen aufstehen konnten (oder später, dass da noch etwas ist, das schmerzt).
Deshalb solltest du dir gute Gewohnheiten schaffen.
Eine Routine aus Handlungen und Gedanken, die deine positiven Gefühle stärken und wachsen lassen.

Wenn du glücklich sein willst, solltest du dich bewusst dazu entscheiden.
Du solltest Ausschau halten, nach all dem Positiven, das dir jeden Tag begegnet.
Bitte werde dabei aber kein „Ich-denk-nur-positiv-Esoteriker“! Verleugne den schwarzen Wolf in dir nicht. Es gibt ihn. Und es gibt auch einfach negative Lebensereignisse. Aber stärke den weissen.
Schärfe den Blick für die erfreulichen Dinge, die dir täglich passieren und rücke diese in deinen Fokus.
Durch diese bewusste Wahl und durch die Wiederholungen, deine Aufmerksamkeit auf das Gute zu lenken, lernt dein Gehirn neue Gewohnheiten und neue Muster.
Lachyoga kann ein sehr gutes Trainingsgerät bei diesem Training sein. Es ist eines der Lieblingsspeisen des weissen Wolfes.
Du siehst dadurch häufiger und selbstverständlicher Positives und ziehst es an. Durch dein kontinuierliches Training, bildest du deinen „Positiv-Muskel“ aus.
Je mehr du deine positiven Gefühle „fütterst“, und damit den Weissen Wolf, umso stärker werden diese und umso häufiger spürst du sie. So setzt du unmerklich einen positiven Kreislauf in Gang.

