Lachen ohne Grund

Für manche Menschen ist Lachen kein Spass. Sie leiden unter einer Krankheit, die Fachleute als "Pathologisches Lachen" bezeichnen. "Die Betroffenen lachen ohne einen erkennbaren Auslöser", sagt Torsten Kratz, Oberarzt für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie in Berlin.
Es hat also niemand einen Witz gerissen. Der Betroffene muss lachen, weil sein Körper ihn dazu zwingt. "Stellen Sie sich vor, Sie sind sehr traurig und müssen unweigerlich laut lachen, ohne zu wissen warum", sagt Kratz.
Wenn ein Mensch lacht, holt er tief Luft, die Atemhilfsmuskulatur fängt zu arbeiten an und die Atemfrequenz ändert sich ebenso wie der Gesichtsausdruck. Er gibt Laute von sich.
Bei Menschen, die unter dem Pathologischen Lachen leiden, läuft dieses Programm auch ab, allerdings losgelöst von der eigenen Stimmungslage. Der Betroffene wird vom Lachen überrumpelt – und zwar immer mit voller Intensität. Nuancen des Lachens zeigen die Patienten in diesen Momenten nicht.
Die Betroffenen selbst sind sichtlich irritiert, dass sie das Lachen nicht unter Kontrolle haben. Nach der Lachattacke fangen sie häufig unvermittelt zu weinen an (man spricht daher auch vom "Pathologischen Lachen und Weinen").
Aber Lachen wir nicht auch beim Lachyoga ohne Grund?
Doch!
Aber: Wir lachen absichtlich ohne Grund!
Der Erfinder der Lachclubs in Indien ging in einen Park und lachte mit Leuten, da er als Arzt wusste, dass Lachen gesund ist. Erst erzählten sie sich in diesem Lachclub Witze. Aber schon bald gingen die Witze auch unter die Gürtellinie und dann gingen sie auch aus. Er vertrat aber die Idee, dass Lachen viel zu wichtig ist, um es von äusseren Umständen abhängig zu machen und so entstand seine Idee: Lachen ohne Grund.
Während das pathologische Lachen durch einen Schlaganfall oder Multiple Sklerose hervorgerufen werden kann, lachen wir im Lachyoga absichtlich und wann wir wollen ohne Grund. Lachyoga ist zudem ein gutes Instrument, um seine Lachfähigkeit zu steigern, zu einem pathologischen Lachen führt es hingegen nicht.

