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  • AutorenbildHeyoka

Die Goldene Gans



Heute möchte ich euch ein Märchen erzählen – Das Märchen ist noch jugendfrei – die zusätzlichen Erklärungen nicht mehr ganz… (Loki kommt vor, was erwartet ihr? ;) )


Der jüngste von drei Söhnen wird verachtet und heisst Dummling. Als der Älteste Holzhacken geht, gibt die Mutter ihm Wein und Eierkuchen mit. Unterwegs will ein graues Männchen mitessen, doch er lehnt ab. Bei der Arbeit haut er sich die Axt in den Arm. Genauso macht es der zweite Sohn, und haut sich ins Bein. Endlich darf auch der Jüngste, kriegt zwar nur Aschekuchen und sauer Bier, aber teilt gern mit dem Männchen.





Dafür zeigt es ihm einen alten Baum, den er umhaut und eine goldene Gans findet.





Beim Gastwirt wollen die drei Töchter eine Feder erhaschen, die erste bleibt mit der Hand daran hängen, die zweite an ihr, und die dritte an ihr. So nimmt der Dummling sie einfach mit. Unterwegs will der Pfarrer die Mädchen abhalten, ihm nachzulaufen, bleibt an der letzten hängen, an ihm der Küster, dann noch zwei Bauern. Beim Anblick dieser Kette lacht die Königstochter, die sonst so ernst ist, dass der König sie dem versprach, der sie zum Lachen brächte. Weil der Dummling aber arm ist, muss er noch einen Mann bringen, der einen Weinkeller austrinkt, dann einen, der einen Berg Brot aufisst, schließlich ein Schiff, das zu Wasser und zu Land fährt. Der Dummling sucht das Männchen, findet einen Durstigen und einen Hungrigen, die die Aufgabe erfüllen, erhält auch das Schiff, heiratet und erbt das Reich.


Ähnliches finden wir auch in der jüngeren Edda (etwa 1220):


Skadi ist in der nordischen Mythologie die Göttin der Jagd und des Winters, nach der möglicherweise Skandinavien benannt ist.





Nachdem die Götter ihren Vater Thiazi getötet hatten, reiste sie nach Asgard (Heim der Götter) um seinen Tod sühnen zu lassen. Sie verlangte einen Ehemann sowie, dass sie zum Lachen gebracht werde. Die erste Bitte wurde ihr unter der Voraussetzung, ihren Zukünftigen nur anhand seiner Füsse auszuwählen, gewährt. So wählte Skadi Njörd (aus dem Geschlecht der Wanen - er ist in der Nordischen Mythologie ein Gott des Meeres und des Ozeans, sowie der Vater von Freya und Frey) anhand seiner Füsse aus.





Eigentlich hoffte sie auf Balder (der friedlichste und reinste der asischen Götter).





Die zweite Bitte wurde ihr von Loki (kennt seit den Marvelfilmen wohl jeder, der Trickster unter den Göttern – es bleibt jedoch anzumerken, dass er eigentlich ein Blutsbruder Odins und nicht dessen Pflegekind ist) erfüllt.





Er brachte sie mit einer Ziege zum Lachen. Er band seine Hoden mit einem Band am Kinnbart der Ziege fest und begann eine Art „Tauziehen“. Überwältigt von diesem albernen Anblick, brach Skadi in schallendes Gelächter aus. Damit war sie mit den Asen (Geschlecht der Götter) versöhnt.


Odin (Göttervater) selbst tat Busse, indem er ihres Vaters Augen an den Himmel warf, wo sie fortan als zwei Sterne funkelten.





Seltsam genug war einige Zeilen vorher im Skaldskaparmal Loki in Adlergestalt an Thiazi in einer Weise hängen geblieben und begleitete ihn in einer Weise, die noch mehr derjenigen gleicht, in der der Pfarrer und der Glöckner der Gans folgen.


Die Ehe zwischen Skadi und Njörd ging übrigens nicht gut aus – Skadi liebte die Berge, Njörd das Meer. So vereinbarten sie, jeweils 9 Nächte an einem Ort zu verbringen, jedoch war diese Lösung nicht von Erfolg gekrönt. Skadi störte sich am Geschrei der Meeresvögel, Njörd am Wolfsgeheul. So ging Skadi zurück nach Thrymheim, wo sie gerne mit dem Bogen auf die Jagd ging.


In Wolfram von Eschenbachs Parzival heisst es, dass die Jungfrau Cunneware nicht lachen könne, ehe sie den Mann zu sehen bekäme, auf den sie den höchsten Wert setzte. Sie erblickte ihn, als sie den noch tölpelhaften Parzival den Roten Ritter zu Boden werfen sah, und lachte.


Wir sehen, dass der Gedankengang damals nicht unbekannt war.


Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen sie noch immer :)





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