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  • AutorenbildHeyoka

Der lachende Buddha


Der lachende Buddha kann vielen Lachyogis ein grosses Vorbild sein. Ist er doch stets am Lachen und macht einen sehr glücklichen Eindruck.


Doch woher kommt der lachende Buddha?


Der ursprüngliche Buddhismus, wie ihn Siddharta Gautama, der vor 2500 Jahren in Indien geboren wurde, begründete und lehrte, war eine eher meditativ und asketisch ausgerichtete Bewegung, die vor allem von Mönchen und Nonnen praktiziert wurde. Die Laien hatten die Aufgabe, die Ordensmitglieder durch Spenden und Almosen zu unterstützen.



Etwas vor Christi-Geburt entwickelten sich neue buddhistische Schulrichtungen, welche die Überzeugung vertraten, dass die Welt nicht an sich negativ sei, sondern dass nur die falsche Haltung des Menschen, der zu oft die wahre Natur der Dinge nicht erkenne, problematisch sei.


Und so begegnet uns in China seit dem Mittelalter immer wieder ein Buddha, der schallend lacht und sich seinen dicken Bauch hält. Dieser Buddha war ursprünglich jedoch gar kein Buddha, sondern ein ganz einfacher Mönch aus der Schule des Chan-Buddhismus, der in Japan Zen-Buddhismus heisst. Der Name dieses Mönches war Qici. Er lebte wohl im 10. Jahrhundert n. Chr. in der Stadt Fenghua, in der Provinz Zhejiang. Bekannt wurde er aber unter dem Namen Budai, was so viel wie „Jutesack“ heißt. Im Japanischen ist er übrigens unter dem Namen Hotai bekannt.


Er war Tag für Tag mit seinem Jutesack auf Almosengang unterwegs, weshalb ihn die Leute irgendwann einfach Budai nannten. Ein Mönch mit einem Jutesack allein wäre sicher noch kein Grund gewesen, sich dauerhaft an ihn zu erinnern. Doch Budai war eben ein überaus lebenslustiger Mensch, der die Menschen durch sein blosses Erscheinen zum Lachen brachte. Die Legende zeichnet ihn als etwas tollpatschige Gestalt, nicht besonders intelligent und stotternd, der aber immer fröhlich und sehr freigiebig war. Lachend und fröhlich verschenkte er die Almosen, die er bekam, an Bedürftige und an Kinder, die ihm auf Schritt und Tritt folgten.


In der chinesischen und japanischen Tradition gilt er heute auch als eine Art Nikolaus, denn genau wie Bischof Nikolaus die Kinder beschenkte.



Und so war über die Zeit hinweg aus einem hanfsacktragenden, fröhlichen Mönch ein lachender Buddha geworden. Und so kennen wir ihn heute: Die typische Budai-Darstellung zeigt ihn sitzend und schallend lachend.


Meistens ist er zusätzlich von einer Schar Kinder umgeben, als deren Schutzpatron er gilt.



In China symbolisiert ein dicker Bauch Wohlstand und das Lachen Gelassenheit und Heiterkeit. Zudem betont der dicke Bauch die in der chinesischen Tradition sehr wichtige Leibesmitte. Wer in seiner Leibesmitte ruht, ist ein Weiser.


Da Budai/Hotei sowohl in seiner üppigen Leibesmitte ruhte als auch herzhaft lachen konnte, wurde er für die nachfolgenden Generationen zu einem Symbol des Glücks und der Zufriedenheit.



In Japan löste man ihn sogar aus dem buddhistischen Kontext und erhob ihn zu einem der sieben schintoistischen Götter. Der lachende Buddha wird im chinesischen und japanischen Volksglauben sehr verehrt und geliebt.


Daneben finden sich in japanischen Zenklöstern aber auch immer noch Darstellungen von Hotai. Bis heute erfreut sich der lachende Buddha in der chinesischen und japanischen Volksreligiosität höchster Beliebtheit. Wer ihm über seinen dicken Bauch streicht, wird glücklich und zufrieden, sagt der Volksmund. Und da man von Glück und Zufriedenheit nie genug haben kann, wird er sich noch lange Zeit über viele Bauchstreicheleinheiten freuen dürfen.





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